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Charriere Caroline Ave Maria V119

Caroline Charrière

Ave Maria

für Männerchor a Capella T.T.B.B.

V119 Chorpartitur - 12,00 CHF (Print)

(minimum 10 copies)
  • Schwierigkeit: mittelschwer
  • Languages: Latin
  • Dauer: 3'
  • Genre: zeitgenössisch
  • Komponiert: 2013
Caroline Charrière

Caroline Charrière (1960-2018)

Caroline Charrière, 1960 in Freiburg (CH) geboren, absolvierte am Konservatorium Lausanne (Klasse Pierre Wavre) ein Flötenstudium und ergänzte ihre Ausbildung beim Flötisten Aurèle Nicolet und am R... weiter lesen

About Ave Maria

Dieses ruhige, fliessende Stück mit seiner lieblichen Harmonik steht auf den ersten Blick ganz im Geiste des Ave Maria eines Franz Schubert oder eines Charles Gounod/Johann Sebastian Bach, um nur die berühmtesten des Gebets zu nennen. Auf den zweiten Blick fällt jedoch auf, dass hier, im Gegensatz zu den genannten Stücken, kein Wort wiederholt wird. Jede Silbe wird mit einer Note untermalt. Die beiden Höhepunkte hingegen sind im melismatischen Stil geschrieben: in mulieribus – unter den Frauen – erstreckt über nicht weniger als sieben Takte, die sechs Silben werden über vierzehn (harmonisierte) Noten verteilt und dynamisch durch ein crescendo unterstrichen. Letzteres mündet allerding nicht in ein forte, sondern endet abrupt mit einem pianissimo subito. Die Komponistin stellt Maria weniger als Mutter denn als Frau in den Mittelpunkt. Diese Aussage wird durch das viermal wiederholte Amen – so sei es - bekräftigt und wessen Vokal A ebenfalls melismiert wird. Es entsteht somit eine dramatische Spannung am Ende des Stücks, in welchem das Vorangehende nochmals bekräftigt wird. Das Ave Maria von Caroline Charrière ist auch ein subtiles feministisches Manifest, eine ganzheitliche Huldigung Marias nicht nur als Mutter Jesu‘ sondern als Individuum – in einer nicht ganz einfachen Rolle.

In ihrer eigenen Partitur hat die Komponistin am Anfang des Stücks handschriftlich vermerkt Prendre du temps und legato. Es geht darum, sich Zeit zu nehmen, durchzuatmen, sich weich und fliessend durch das Gebet singen. Auf dem ersten Höhepunkt auf Takt 14 mit seinem piano subito steht zudem die Bemerkung force, puissance, étonnement; die leise Dynamik steht für das stille Hinnehmen Marias, die alle Anforderungen, die an sie gestellt werden, klaglos hinnimmt. Die Bemerkung rayonnement, délivrance bei Takt 36 bestärkt das heilsame Wirken Marias. Ruhig und befreit mutet danach das Amen – so sei es – an.

Dieses harmonisch relativ einfache Stück eignet sich gut zum Einstieg in die musikalische Welt von Caroline Charrière. Typisch sind die Sekundreibungen, welche stellenweise durch die Aufteilung der Tenorstimmungen noch betont werden. Alle vier Stimmen sind bedeutsam und verfliessen in kaleidoskopartigen Akkorden zu einem freudigen, besinnlichen Ganzen.

Irène Minder-Jeanneret

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